Porcia

Tetrapakprint, Adaption (Detail), Elisabetta Sirani – Porcia verwundet sich am Oberschenkel, 1664 —

Brutus plant einen Staatsstreich. Seine Frau Porcia (67 v. Chr.–ca. 42 v. Chr.), Tochter Catos, spürt, dass etwas im Gange ist, wird aber im Unklaren gelassen. Sie glaubt, er traue ihr nicht zu, ein Geheimnis zu bewahren, und fürchtet, sie könnte unter Folter nachgeben. Um ihre Standhaftigkeit zu prüfen, sticht sie sich selbst in den Oberschenkel, behandelt die Wunde nicht, bekommt Fieber und hält die Schmerzen aus. Dann fordert sie Auskunft – so berichtet es Plutarch.
Dass Frauen vom gleichberechtigten Diskurs ausgeschlossen werden, ist leider in vielen Gesellschaften bis heute Realität. In der patriarchalischen Welt des antiken Rom greift Porcia zu extremen Mitteln und tritt damit hervor – auch in Siranis Gemäldeserie starker Frauen.