Mask of youth

Klar: Eine Nudelmaschine übt zwar Druck aus, aber sie ist keine Druckpresse. Das angefeuchtete Papier zieht die Farbe aus der Platte – manchmal erstaunlich gut, manchmal störrisch. Immer gibt es einige Linien, die nicht sauber drucken. —

Sehr vorsichtig besserte ich diese Fehlstellen aus – digital oder mit Fineliner direkt auf dem Druck. Es gefiel mir nicht, dass dieser Schritt teilweise nötig war. Auf keinen Fall wollte ich etwas zeigen, das nur durch digitale Nachbearbeitung überzeugte.
Das war mit ein Grund, warum ich auch mit Kolorierungen experimentierte. In dem kleinen Format hatte es fast etwas Monastisches und erinnerte mich an das Skriptorium im Film "Der Name der Rose".
Anlass war der Druck von Elizabeth I. Mit der Radiernadel hatte ich mich in den Verzierungen und dem Geschmeide völlig verfranzt. Die Drucke waren nicht wirklich gelungen, eigentlich war da nichts mehr zu retten. Dann ging ich mit vielen Schichten, vor allem weißer Farbe über das Gesicht. Dass die Vorlage, das Darnley-Porträt von 1575, auch „Mask of Youth“ genannt wurde, passte wiederum so gut, dass ich es schließlich doch veröffentlichte.

Tetrapakprint-Adaption "Darnley Portrait", Elizabeth I, "mask of youth", ca. 1575