Lineages 04 – die Urgroßmutter

Tetrapak-Cutout-Druck, Adaption nach Charles Jervas, Caroline von Brandenburg-Ansbach, 1727 —

Carolines Vater, der Markgraf von Brandenburg-Ansbach, starb an den Pocken, als sie drei Jahre alt war. Ein Halbbruder trat seine Nachfolge an, und Caroline wuchs zunächst in vergleichsweise bescheidenen Verhältnissen in Crailsheim auf. Als ihre Mutter in zweiter Ehe den sächsischen Kurfürsten Johann Georg IV. heiratete, schien sich die Lage zu ändern – doch auch er starb nach nur zwei Jahren an den Pocken.
Caroline erhielt dennoch eine umfassende Ausbildung. Sie heiratete Georg, den Sohn des Kurfürsten von Hannover, und gelangte so in die englische Thronfolge. 1727 wurde ihr Mann als Georg II. König von Großbritannien und Irland. Caroline selbst soll erheblichen Einfluss auf die Staatsgeschäfte gehabt haben und führte diese auch in Abwesenheit ihres Gatten. Wenig populär war allerdings der sogenannte „Gin Act“, ein von ihr gefördertes Prohibitionsgesetz.
Caroline stand in Korrespondenz mit Leibniz und Thomasius und unterstützte Voltaire. Als Förderin Händels setzte sie sich für seine Stellung am Hof ein – und trug damit entscheidend zu seinem Ruhm in England bei.