Judit

Tetrapak-Druck, Adaption, Detail, Judit triumphiert, Elisabetta Sirani, 1658 —

Das Buch Judit, vermutlich im 1. Jahrhundert v. Chr. verfasst, gehört zu den apokryphen Schriften der Bibel und ist daher weder Teil des offiziellen Kanons noch des Tanach, da kein hebräisches Original überliefert ist.
Trotzdem hat die Geschichte über Jahrhunderte Künstlerinnen und Künstler beschäftigt: Die schöne Witwe Judit betritt unbewaffnet das Lager des Feindes, täuscht General Holofernes, verführt ihn – und enthauptet ihn schließlich mit seinem eigenen Schwert.
Während Caravaggio und Gentileschi oft den blutigen Moment der Tat zeigen, wählt Elisabetta Sirani eine andere Szene. Judit kehrt in die belagerte Stadt zurück und präsentiert den Kopf des Generals. Sirani zeigt sie im Triumph, in reichen Gewändern und mit perlenbesetztem Turban. Die feindliche Armee ist buchstäblich kopflos und gerät in Panik; die Israeliten können siegen, weil eine Frau die Initiative ergriffen hat.